Während der Ausstellungslaufzeit finden Sie hier jeden Monat ein neues Werk von Katrin Ströbel vorgestellt:
Bild des Monats August
Katrin Ströbel, upsidedown, 2020
aus der Serie: Les confiné.e.s. Becoming sculpture — Undoing sculpture.
Die Serie Les confiné.e.s. Becoming sculpture – Undoing sculpture besteht aus 40 Collagen, die die Hauptpreisträgerin des 1. Stipendium für Zeichnung und Papierkunst der Stadt Waiblingen, Katrin Ströbel (*1975), während des Corona-Lockdowns im Jahr 2020 in Frankreich erschaffen hat. Der Titel les confinées, frz. die Eingeschlossenen, bezieht sich auf das französische Wort für Lockdown, le confinement. Die strengen, französischen Ausgangsbeschränkungen reduzierten das Leben auf die eigenen vier Wände und unterbanden soziale Kontakte. Durch den Lockdown in ihrem Zuhause eingeschlossen, stellte sich Katrin Ströbel die Bedingung, diese Situation bei der Entstehung der Werke zu berücksichtigen. So dienten ihr Zeitungen, Bücher und Werbebroschüren, die sie in ihrer Wohnung vorfand, als Ausgangsmaterial für ihre Collagen. |
Katrin Ströbels Collage upsidedown (engl. für: auf dem Kopf stehen) zeigt die Darstellung eines Frauenkopfes. Der steinerne, weibliche Kopf einer Skulptur dient dabei als Basis für die Collage. Einzelnen Partien der Büste, wie Augenpartie und Hände, ergänzte Katrin Ströbel durch die Abbildungen einer realen Frau. Diese Partien schnitt Katrin Ströbel aus Zeitschriften und Werbebroschüren aus und klebte sie auf die Skulptur. Bei einem genaueren Blick erkennt man, dass die Augenpartie zudem verkehrt herum eingesetzt wurde. Die gewohnte Welt stand in der Zeit des Lockdowns auf dem Kopf, eben diesen Zustand greift Katrin Ströbel in der Collage bildlich auf.
Bild des Monats September
Katrin Ströbel, Body Politics I (manifestation), 2016
aus der Serie: Body Politics.
Inmitten einer Demonstration schauen, in dem Werk Body Politics I(manifestation), die Teilnehmerinnen mit verlegenem und missbilligenden Blick auf das Transparent einer Demonstrantin. Ihr Schild, welches überraschend einen weiblichen, entblößten Unterkörper zeigt, ist dabei der Stein des Anstoßes. Doch die Trägerin des Schildes entgegnet den weiteren Teilnehmenden mit stolzem Blick und Haltung auf ihre Reaktionen. Es ist eine selbstbewusste Demonstration einer Frau für den weiblichen Körper. Ursprünglich zeigte das Foto aus den 50er Jahren eine Gruppe sibirischer Frauen mit einem Lenin-Porträt, die rote Sowjetfahne verweist auf diesen Kontext. Katrin Ströbel ersetzte das Porträt durch einen gemalten weiblichen, nackten Körper. Die Collage erhält dadurch einen neuen Bedeutungszusammenhang und wird zu einem feministischen Protestbild. Das Werk zählt zu einer Collagenserie, die einen neuen selbstbewussten, feministischen Blick auf Frauen schafft. |
Katrin Ströbel bezieht sich mit ihrer Werkserie auf Künstlerinnen wie Hannah Höch, die bereits zum Beginn des 20. Jahrhunderts mit ihren feministischen Fotomontagen Geschlechterstereotypen aufdeckte. Ein Thema, welches bis in die Gegenwart aktuell ist, wie Katrin Ströbel aufzeigt!
Zum Werk Making love to unknown cities
Mehr können Sie in unserer Ausstellung sehen.
Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr